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„Stress“ / colorierte Bleistiftzeichnung

21.03.24_nr6_Stress

Seit Wochen hörst du mal wieder was von mir. Lange konnte ich die montägliche Routine nicht aufrecht erhalten. Urlaub, Stress und Krankheit hielten mich davon ab den Flow meiner eigensten Gefühle und Gedanken in bloggerechte Bahnen zu leiten. Guter Stress, schlechter Stress. Die schönsten Momente während der Stressphasen sind die, in denen es regnet. Dann wird pötzlich alles ruhig. Dem geschäftigen Tag wird ein Tuchend übergeworfen und der sanfte Applaus der Tropfen drängt den Lärm der Stadt in den Hintergrund. Es gibt eine Stelle auf meinem Fensterbankerl, wo schwere Tropfen aufprallen, die sich am Fensterrahmen darüber nicht mehr halten können. Das kurze Aufploppen des metallenen Geräuschs ist so vertraut, dass ich alleine daran die Stärke des Schauers einschätzen könnte. Schon der Gedanke daran beruhigt mich irgendwie. Und ich muss dran denken, dass es generell viel zu wenig regnet. Stress. Für die Bäume im Park draußen vor meinem Fenster. Stress. Für die Bäume in Österreich. Stress. Für alle Pflanzen. Stress. Klimakrise. Stress. Weil ich selbst in dieser Oase, die viele als Sauwetter verunglimpfen, einen Grund zur Sorge finde. Oida! sagt mein inneres Gleichgewicht. Und hat auch ein bisserl recht. Ned an den Sorgen oid wern! Den Moment wie ein Schwammerl aufsaugen, wenn ich mich von den konzentrischen Kreisen einer Pfütze hypnotisieren lasse und der Regen mich von Innen massiert. Was wollte ich nochmal tun?